IWW-Innovationstag 2015 – Studierende und Unternehmen finden zusammen
Zum Innovationstag 2015 konnte Dr. Wolf Merkel, Geschäftsführer des IWW Zentrum Wasser, über 90 Studierende und fast 30 Unternehmen am 19.3.2015 in Mülheim begrüßen. „Wir haben den passenden Studenten für unsere Masterarbeit gefunden“, so bringt Dr. Gerhard Hörner von der Chriwa Wasseraufbereitungstechnik GmbH, ein langjähriges Mitglied im IWW-Förderverein, seinen Tageserfolg auf den Punkt.
Die enge Anbindung des IWW an die Universität Duisburg-Essen mit Prof. Torsten Schmidt und Prof. Stefan Panglisch und das Engagement des IWW-Fördervereins waren die Garanten für die erfolgreiche Veranstaltung. Das Ziel, Studierende und Unternehmen zusammen zu bringen wurde klar erreicht. Alle Teilnehmer waren mit dem Veranstaltungsformat aus Vorträgen, Forumsdiskussionen sowie einem gut vorbereiteten und flexiblem Austauschformat hoch zufrieden.
Die Vorträge des einleitenden Vortragsprogramms brachten den bevorstehenden Fachkräftemangel in der Versorgungswirtschaft auf den Punkt. Axel Fassnacht vom ISAH Hannover stellte in seinem Vortrag eine Verbändestudie zur zukünftigen Personalentwicklung in der Wasserversorgung vor und bekräftigte den Handlungsbedarf. Mittlerweile haben Hochschulen wie die Universität Duisburg-Essen (Vortrag Dr. Michael Eisinger) oder die Hochschule Ruhr-West (Vortrag Prof. Mark Oelmann) ihr Studienprogramm auf die zukünftigen Anforderungen der Ver- und Entsorgungswirtschaft ausgerichtet – aber viele Branchen sind in Konkurrenz um die leistungsstarken Studierenden. Prof. Rohns von den Stadtwerken Düsseldorf machte in seinem Vortrag die veränderten Erwartungen der neuen Absolventengeneration an ihre zukünftigen Arbeitgeber deutlich, auf die sich die Versorgungsunternehmen einstellen müssen.
Das Forum 1 wurde eingeleitet mit drei Vorträgen zu den beruflichen Anforderungen aus Sicht eines Absolventen, eines Anlagenbauers und des nordrhein-westfälischen Umweltamtes LANUV. Der Präsident des LANUV, Dr. Thomas Delschen, fasste seine Erwartungen an die Absolventen zusammen: fundierte Ausbildung mit passender Spezialisierung, fit in der IT-gestützten Datenanalyse, Bereitschaft zur Einarbeitung in neue Themenfelder und kommunikativ stark. Er schrieb aber auch den Hochschulen ins Stammbuch, dass das Angebot von hochspezialisierten Studiengängen zunehmend erklärungsbedürftig sei und Exzellenz nicht zu Lasten der Ausbildung gehen dürfte. Im Forum 2 stellte der junge IWW-Mitarbeiter Martin Offermann die zahlreichen studienbegleitenden Angebote von Universitäten vor und rief die Studierenden zur Eigeninitiative bei Kontaktaufnahmen auf. Abschließend wurden die Netzwerk-Aktivitäten von DVGW (Nadine Kalisch) und DWA (Rainer Berg) für Studierende und Unternehmen vorgestellt. Diese bieten vielfältige Angebote, auch wenn bislang nur eine begrenzte Anzahl von Unternehmen hier wirklich aktiv ist.
In beiden lebhaft geführten Forums-Diskussionen kamen Verständnisfragen, gegenseitige Erwartungen und Wünsche zur Sprache, aufschlussreich für Studierende, Arbeitgeber und Professoren. Damit war auch das Eis gebrochen für direkte Kontaktgespräche nach der Mittagspause, für die das IWW den passenden Rahmen organisiert hatte. Auch Dr. Wolf Merkel zog am Ende für IWW ein überwiegend positives Fazit: „Wir waren von der offenen Ansprache der Studierenden positiv überrascht und haben auch für den IWW-Bedarf konkrete Interessenten gefunden. Ich hätte allerdings mit mehr Resonanz von den Versorgungsunternehmen gerechnet – hier werden offensichtlich die Möglichkeiten einer frühzeitigen Einbindung von neuen Fachkräften noch nicht gesehen.“ Das IWW verbindet als Forschungs- und Beratungsinstitut die Universitäts- und Unternehmenswelten, ermöglicht in Projekten praxisnahe Studien- und Masterarbeiten und kann auch für zukünftige Ansprachen von Versorgungsunternehmen gerne kontaktiert werden.