Legionellen nun auch Thema im BMBF-Verbundprojekt „Sichere Ruhr”
Die Verbreitung von Legionellen im Raum Warstein im Sommer 2013 mit mehr als 160 Erkrankten und drei Toten wurde und wird intensiv untersucht. Nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen scheint die Infektion über eine Verbreitung von mit Legionellen behafteten Aerosolen aus einem industriellen Rückkühlwerk ausgegangen zu sein. Dieses Rückkühlwerk wurde mit Oberflächenwasser aus dem Fluss Wester gespeist, in dem ebenfalls Legionellen festgestellt wurden. Als Eintragsquelle in dieses Oberflächengewässer scheint eine kommunale Kläranlage eine wesentliche Rolle zu spielen.
In dem vom BMBF im Rahmen der Fördermaßnahme „Risikomanagement von neuen Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf (RiSKWa)“ geförderten Verbundprojekt „Sichere Ruhr“ wird seit Anfang 2012 die hygienische Situation der Ruhr untersucht. Die Fragestellung war bislang, ob und unter welchen Bedingungen eine Nutzung als Badegewässer vorstellbar ist und wie die Nutzung als Trinkwasserressource sichergestellt bzw. verbessert werden kann. Durch den aktuellen Legionellen-Ausbruch in Warstein ist nun die neue Thematik der Legionellenverbreitung über Fließgewässer in den Fokus des Projekts gerückt. Es lag nahe zu untersuchen, ob es generell Belastungen von Kläranlagen, Kläranlagenabläufen und Oberflächengewässern mit Legionellen gibt und ob dadurch potentiell ein Risiko bei der Wasserentnahme und –nutzung besteht. Basierend auf dem bereits etablierten Konzept der Bestandsaufnahme an der Ruhr und der Risikobewertung der Befunde wurde das Projekt „Sichere Ruhr“ nun um diese Fragestellung erweitert und nach Begutachtung durch den Projektträger und das BMBF finanziell aufgestockt. Ziel ist es, ein umfassendes Risikomanagement-Konzept zu erstellen.
Ebenfalls durch den Legionellen-Ausbruch in Warstein ausgelöst, wurde am IWW die bereits etablierte Legionellen-Analytik im Trink- und Kühlwasserbereich auf die Abwassermatrix erweitert. Hier kann IWW Ihnen eine kompetente Analytik mit der klassisch kulturellen ISO-Methode, aber auch mit molekularbiologischen Methoden (qPCR) anbieten. Zudem führt IWW Gefährdungsanalysen und Risikobewertungen an Kundenanlagen durch.