
ENVIRO-4 Optimierung gartenbaulich genutzter Versickerungsmulden zur Minimierung nachteiliger Beeinflussungen von Grund- und Oberflächenwasser
Gartenbauliche Versickerungsmulden können nach Umgestaltung erhebliche Reduktion an PBSM erzielen
Laufzeit
12/2014 – 11/2017
Fördermittel
LANUV NRW
Im Projektgebiet werden größere Anteile der landwirtschaftlichen Fläche gartenbaulich genutzt, z.B. für den Anbau von Zierpflanzen. Zur Vermeidung eines flächenhaften Stoffaustrages unter als Containerstellflächen genutzten Standorten sind Drainagerohre zur Ableitung überschüssigen Drainagewassers in den Boden eingefräst.
Überschüssiges Niederschlags- und/oder Beregnungswasser wird über Drainagesträngein Richtung einer neben der Fläche liegenden Versickerungsmulde abgeführt. Mit diesen Drainagewässern werden derzeit nicht quantifizierbare Frachten an mineralischen Stickstoffverbindungen (Ammonium, Nitrat) sowie Pflanzenschutzmittelrückständen eingeleitet. Sofern diese Stofffrachten in der Versickerungsmulde nicht weiter abgebaut werden, geht bei ihrer Versickerung in den Untergrund eventuell eine Gefährdung für die im Wasserschutzgebiet zur Trinkwassergewinnung genutzten Grundwasservorräte aus. Darüber hinaus besteht ein Gefährdungspotenzial für Oberflächengewässer, wenn das Fassungsvermögen der Versickerungsmulde überschritten wird und es zu einer Einleitung in abführende Vorfluter kommt.
In einer Vorstudie in den Jahren 2011 – 2014 wurde die lediglich als Versickerungsmulde ausgebaute Anlage umgebaut zu einer mehrstufigen Pflanzenkläranlage bestehend aus Vorlagebehälter, Biobed und Pflanzbeet und es konnten grundlegende Daten zum Betrieb und zur Effizienz der Anlage erarbeitet werden. Das hier beschriebene Folgeprojekt hat u. a. das Ziel, die bereits erarbeiteten Erkenntnisse zu verdichten und zu präzisieren.
Die Studie hat zum Ziel, folgende Kernfragen zu beantworten:
- Verdichtung der Daten, Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Vorstudie
- Optimierung des Anlagenbetriebs – bzw. -ausbaus durch
– Optimierung / Erhöhung der Volumenbeaufschlagung des Pflanzbeets,
– maximale Beaufschlagung des Biobeds mit anschließendem Abschlag
– Entwicklung eines zeitlich optimierten Abschlagsmanagements,
– Erarbeitung von Kennzahlen zur „Lebensleistung“ des biologisch aktiven Substrates im Biobed und seiner anschließenden Entsorgung
– sowie durch Bearbeitung von Fragen zur Speichererweiterung