Korrosionsschutz in industriellen Wassersystemen

Die Erfordernisse des Korrosionsschutzes sind bei Planung, Erstellung und Betrieb der Anlagen und selbstverständlich auch bei deren Instandhaltung zu berücksichtigen. Die Lösung von bereits realen oder auch unter gegebenen Bedingungen prognostizierbaren Korrosionsproblemen ist somit nicht nur eine Frage der Werkstoffwahl, sondern erfordert eine ganzheitliche Betrachtung des Korrosionssystems.

Fragen und Antworten zur Innenkorrosion und Außenkorrosion und des Korrosionsschutzes in Verteilungsnetzen der Wasserversorgung gehören seit zwei Jahrzehnten zu den Spezialgebieten des IWW.

In industriellen Wassersystemen besteht das Korrosionssystem aus den Werkstoffen der Rohre, Behälter oder sonstiger Bauteile und dem Korrosionsmedium (z. B. Kühlwasser, Betriebswasser, Kesselspeisewasser, Heizungswasser), wobei zum Korrosionsmedium ebenfalls die Umgebungseinflüsse gehören. Hierunter versteht man vielfältige Einflussgrößen der Korrosion, die das gesamte System betreffen, z. B. Temperatur, Druck, Potential, Zeit, Strömung, und Einflussgrößen, die überwiegend werkstoffspezifisch sind, wie Legierungsphasen, Korngrenzen, Werkstoffverbund.

In industriellen Wassersystemen wie Kühlwassersystemen (offen, geschlossen), Kesselspeisewasser, Heizungsanlagen Fernheizwässer- oder Brauchwassersystemen werden neben der Wasseraufbereitung im großen Umfang Korrosionsinhibitoren eingesetzt. Durch ihre Anwesenheit an der Phasengrenze vermindern sie die Geschwindigkeit der Reaktion zwischen Werkstoff und Medium. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass es wichtig ist, die Eigenschaften und die Wirksamkeit von Inhibitoren vor deren Einsatz zu charakterisieren und sie hinsichtlich ihres Einflusses auf die in dem System verwendeten Werkstoffe und den Medienbedingungen abzustimmen. Dies gilt natürlich auch für die Optimierung der Einsatzmenge bei maximal notwendigem Korrosionsschutz, die zu Kosteneinsparungen und Vermeidung von unnötigen Umweltbelastungen beitragen kann.

Zur Charakterisierung der Wirksamkeit von Inhibitoren und Optimierungsmaßnahmen stehen im IWW (mobile) Teststände zur Verfügung, in denen im Wesentlichen elektrochemische Untersuchungsverfahren angewendet werden. Je nach Aufgabenstellung können die Untersuchungen im Korrosionsschutz-Labor oder direkt vor Ort unter Berücksichtigung der tatsächlichen Einsatzbedingungen betrieben werden.

Weiterhin helfen wir Ihnen bei der gezielten Überwachung (Corrosion Monitoring) industrieller Wassersysteme als Strategie zur Vermeidung von Korrosionsschäden.

ANSPRECHPARTNERIN

Dr. Ute Ruhrberg
Telefon: +49 208 40303 261
E-Mail: u.ruhrberg@iww-online.de
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