Kritikalitätsanalyse

Im Rahmen der Beschreibung, Analyse und Bewertung der Resilienz und Versorgungssicherheit eines Versorgungsgebiets nach Anforderungen des Arbeitsblatts DVGW W 1003 (Juni 2022) bietet sich eine Kritikalitätsanalyse an, bei der alle Objekte eines Wasserversorgungssystems hinsichtlich des Schadensausmaßes bei deren Ausfall beurteilt werden. Dabei werden die einzelnen Wassergewinnungs-, Aufbereitungs-, Speicherungs- und Verteilungsanlagen in einem vereinfachten Rohrnetzmodell abgebildet, das schematisch die Struktur des Versorgungssystems wiedergibt und die maximal nutzbaren Gewinnungs-, Aufbereitungs- und Speicherkapazitäten, die wichtigsten Roh- und Trinkwasserleitungen, die Abnahmegebiete sowie deren Lage und geodätische Höhe im Versorgungssystem berücksichtigt.

Kritikalitätsanlyse

Die Berechnungen erfolgen bei einfachen Systemen mit Excel, bei komplexeren Systemen anhand der Programme EPANET oder STANET, wobei Rauhigkeiten von Rohren aus bestehenden Kenntnissen übernommen oder anhand des Rohrmaterials und weiterer Parameter abgeschätzt werden. Für gewählte Wasserbedarfsszenarien (z.B. mittlerer oder maximaler Bedarf) wird der Ausfall der einzelnen Objekte simuliert und der Zeitraum berechnet, für den nach dem Ausfall noch eine uneingeschränkte Versorgung der Abnehmer möglich ist (Absicherungszeitraum). Maßnahmen zur Verlängerung des Absicherungszeitraums können im Modell abgebildet und deren Wirkungsweise überprüft werden. Da die Berechnungen auf schematischer Ebene erfolgen und die Modelle nicht kalibriert werden müssen, können sie im Vergleich zu konventionellen Rohrnetzberechnungen mit deutlich geringem Zeitaufwand erstellt werden. Die Ergebnisse lassen orientierende Einschätzungen der Kritikalität von Objekten und der Wirksamkeit von Maßnahmen zu.

Die Vorgehensweise eignet sich insbesondere für Wasserversorgungunternehmen, die nicht bereits über eine Rohnetzmodellierung verfügen oder die aufwändige Berechnungen und Modifikationen bestehender Rohrnetzmodelle vermeiden möchten und für Fälle, in denen abschätzende Berechnungsergebnisse ausreichend sind.

Unsere Leistungen:

  • Erstellung eines schematischen Modells des Versorgungssystems
  • Durchführung von Ausfallberechnungen und Ermittlung der Absicherungszeiträume
  • Beurteilung der Absicherungszeiträume anhand der Anforderungen durch den Kunden
  • Beurteilung von Maßnahmen zur Verlängerung der Absicherungszeiträume

ANSPRECHPARTNER

Dr.-Ing. Hans-Joachim Mälzer
Telefon: +49 208 40303 320
E-Mail: a.maelzer@iww-online.de
VERWANDTE IWW-THEMEN

WEITERE INFORMATIONEN