
MERK’MAL – Minimierung des Eintrags von Röntgenkontrastmitteln
Projektpartner
IUTA, IKU_die Dialoggestalter
Laufzeit
01/2017 – 12/2017
Fördermittel
Deutsche Bundesstiftung Umwelt, sowie finanzielle Unterstützung durch RWW, Gelsenwasser, AWWR, Wasserwerke von Westfalen, Hochsauerlandwasser, Ruhrverband, Stadt Mülheim / Medl
Jodhaltige Röntgenkontrastmittel (RKM) sind chemische Substanzen, die für einige Röntgenuntersuchungen eingesetzt werden. Patientinnen und Patienten bekommen dafür vor der Untersuchung RKM verabreicht und scheiden den größten Teil innerhalb von 24 Stunden mit dem Urin wieder aus. RKM sind biologisch nur schwer abbaubar und werden in Kläranlagen nur geringfügig entfernt. Messergebnisse an vielen europäischen Oberflächengewässern (und auch an der Ruhr) belegen dies.
Im Sinne eines vorbeugenden Gewässerschutzes hat das Projekt Merk’mal Ruhr das Ziel, den Eintrag von RKM in die Gewässer direkt an der Quelle (d.h. beim Patienten) zu minimieren:
Dazu wird in Zusammenarbeit mit allen medizinischen Einrichtungen der Stadt Mülheim, die in nennenswertem Umfang radiologische Untersuchungen durchführen, über eine mehrmonatige Testphase ein Vermeidungskonzept getestet. Patienten werden aufgefordert, nach einer radiologischen Untersuchung vorübergehend Urinbeutel benutzen. Diese enthalten ein spezielles Sorptionsmittel, das den Urin in eine gelartige Masse verwandelt. Der Beutel kann dann über den regulären Hausmüll / Restmüll entsorgt werden, oder ggf. in einer späteren Phase anderen Recyclingverfahren zugeführt werden. Der Erfolg der Maßnahme wird sowohl über die Erfassung der Patientenbeteiligung als auch analytisch über Messung und Bilanzierung von RKM im Abwassersystem der Stadt Mülheim erfasst. Eine ökonomische Betrachtung und die Entwicklung möglicher Kostenumlagemodelle für einen flächendeckenden roll-out des Konzepts sind ebenfalls Bestandteil des Vorhabens.
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