Spülung großer Nennweiten

Es gibt derzeit keine effektiven Verfahren zur Spülung von Trinkwasserleitungen großer Nennweiten (> DN 400), die zum Beispiel als Transport- oder Fernwasserleitungen Verwendung finden.
Größere Nennweiten können zurzeit größtenteils nur mit verschiedenen Varianten der Molchung gereinigt werden (z.B. Gummischeiben, Bürsten, Schwämme). Zur Molchung sind i.d.R. Molchschleusen zum Ein- und Ausbringen des Molches notwendig, ebenso wie die nachträgliche Spülung der gemolchten Strecke. Daher ist die Molchung im Vergleich zur reinen Spülung meist aufwendiger und kostenintensiver, erzielt jedoch eine höhere Reinigungsleistung, da neben Ablagerungen und lockeren Inkrustierungen auch fester haftende Inkrustierungen entfernt werden können. Neben der verminderten Reinigungswirkung von puren Spülverfahren wirkt sich der hierzu notwendige Wasserbedarf nachteilig aus, vor allem wenn mehrere Spülvorgänge erforderlich werden.

Der Bedarf an effizienten, risikoarmen und unaufwendigen Spül- und Reinigungsverfahren ist für Versorgungsunternehmen mit größer dimensionierten Leitungen, wie z.B. Transport- und Fernwasserleitungen sehr hoch. Zurzeit fehlen jedoch wirksame Verfahren bzw. Technologi-en als Alternative zu reinen Molchverfahren.
Zielsetzung des Vorhabens ist:

• durch die Kombination konventioneller Spül- und Reinigungsverfahren mit neuartigen Reinigungstechnologien aus dem Industrie und Anlagenleitungsbau (z.B. Strömungsoptimierung, Ultraschallreinigung, Kavitation) ein praxistaugliches Reinigungskonzept inkl. Methodik und Technologie für größer dimensionierte Trinkwasserleitungen zu entwickeln,
• den Erfolg bzw. die Effektivität der Spülungs- und Reinigungsmaßnahme messtechnisch erfassbar und nachprüfbar zu machen.