Neues IWW-Projekt in China
Im Rahmen des BMBF-Verbundprojekts „SIGN: Chinesisch-Deutsches Wasser-Netzwerk – Sauberes Wasser von der Ressource bis zum Verbraucher“ wird das IWW in den nächsten drei Jahren den Eintrag von trinkwasserrelevanten Schadstoffen und Möglichkeiten der technischen Entfernbarkeit am chinesischen Tai See nahe Shanghai in China untersuchen. Hierbei steht zuerst die Erfassung der Verschmutzung des Sees (u.a. mit Pharmazeutika, Industriechemikalien und Pestiziden) im Vordergrund. Nach der anschließenden toxikologischen Untersuchung und Bewertung der Schadstoffe erfolgt eine Analyse der Einsatzmöglichkeiten verschiedener Trinkwasseraufbereitungstechniken,um eine sichere Trinkwasserversorgung für die ca. 10 Millionen Verbraucher zu gewährleisten.
Der Tai See ist der drittgrößte Süßwassersee in China mit einer durchschnittlichen Tiefe von nur 2 m. Einflüsse durch anthropogene Belastung führten insbesondere im Jahr 2007 zu einer durch die Algenblüte ausgelösten Trinkwasserknappheit. Die Probleme, die die wachsende Industrialisierung und Intensivierung der Landwirtschaft für den Tai See mit sich bringen, sind typisch für viele Oberflächenwässer in China. Damit liegt hier ein gutes Beispiel für die Entwicklung und Anwendung sowie spätere Übertragung von Untersuchungsmethoden sowie von Managementkonzepten vor.
Innerhalb des SIGN-Projekts wird das IWW umfängliche Messkampagnen am Tai See durchführen. Die Projektleitung am IWW liegt bei Dr. Tim aus der Beek.