Neuordnung des spanischen Wassersektors: Regulierung oder Selbstorganisation?
Valencia, April 2014. Auf Einladung der spanischen Wasserverbände fand am 29.-30. April 2014 ein hochrangig besetzter Workshop an der Polytechnischen Universität Valencia (ITA) statt. Thema war die bevorstehende Neuordnung des spanischen Wasser- und Abwassersektors. Zu diesem Anlass hatte man ein Expertenpanel aus Europa, Australien und Lateinamerika um einen Erfahrungsbericht und Bewertung des jeweiligen nationalen Wassersektors gebeten. In weiteren Sessions des zweitägigen Workshops diskutierten Vertreter spanischer Wasserversorgungsunternehmen und Abwasserverbände, aus Politik und Behörden ihre Einschätzung des Handlungsbedarf in Spanien.
Die Erfahrungen und Empfehlungen aus der Selbstorganisation des Wassersektors in Deutschland wurden von Dr. Wolf Merkel im internationalen Teil des Workshops vorgestellt. Die Leistungsparameter der deutschen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung stellen die hohe Leistungsfähigkeit des Sektors unter Beweis. Qualitätsparameter bei Trinkwasser und Abwasser werden zuverlässig eingehalten, die Ver- und Entsorgungssicherheit sind hoch und der technische Zustand der Infrastruktur ist generell gut. Dies wird von einer unabhängigen staatlichen Qualitätsüberwachung bestätigt. Vor allem gelingt es im deutschen Wassersektor, die Eigenverantwortung der Betreiber in hohem Maße zu befördern – Selbstorganisation fördert verantwortliches Handeln. Auch der Handlungsbedarf wurde dargestellt: teilweise hohe Kleinteiligkeit der Unternehmenslandschaft, geringe Transparenz zur Wettbewerbsfähigkeit, unzureichendes Engagement an den freiwilligen Benchmarking-Runden und hohe Herausforderungen bei der Erhaltung der Infrastruktur.
Die Vortragsfolien und die ausführliche Publikation (Merkel und Müller, 2014) finden Sie hier zum Download, mit einer ausführlichen Darstellung zu den gesetzlichen Grundlagen, zur Sektororganisation Trinkwasser und Abwasser, zu Größen- und Strukturparametern, zur Wettbewerbsfähigkeit, zur Rolle von Benchmarking und zu den wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Erfahrungsberichte aus Dänemark, Portugal, Australien und Großbritannien können Sie gerne bei uns anfragen.


