Smartes Wassermanagement mit dem B-WaterSmart Projekt
Das europäische Forschungsprojekt B-WaterSmart unter Leitung des IWW Zentrum Wasser beschleunigt den Wandel hin zu einer wasser-smarten Ökonomie und Gesellschaft, indem es die Wasserverfügbarkeit erhöht, das Thema Kreislaufwirtschaft im Wassersektor verankert und neue Geschäftsmodelle und smarte technische und digitale Lösungen entwickelt. Insgesamt 36 Projektpartner beschäftigen sich mit diesen zukunftsweisenden Fragen und tragen dazu bei, Antworten auf die größten Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Ein Projektpartner ist der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV), der einen der sechs Demonstrationsstandorte (Living Labs) leitet und Praxistests vor Ort durchführt.
Der OOWV ist mit einer Fläche von 7.860 km² einer der größten Wasserversorger in Deutschland, der Trinkwasser aus Grundwasservorkommen an private, industrielle und landwirtschaftliche Kunden liefert (und in ~50% der Fläche Abwasser aufbereitet). Aufgrund des Klimawandels nehmen heiße und trockene Sommerperioden zu und führen zu steigendem Wasserbedarf in verschiedenen Sektoren. Darüber hinaus beeinträchtigen Einträge aus der Landwirtschaft die Nutzbarkeit der Wasserressourcen für Trinkwasserzwecke.
Herausforderungen im Living Lab Ostfriesland
Die wichtigsten Herausforderungen im B-WaterSmart Living Lab Ostfriesland, das eng mit dem IWW Zentrum Wasser in dem Projekt zusammenarbeitet, sind ein steigender Wasserbedarf innerhalb des Versorgungsgebiets in verschiedenen Sektoren (Haushalte, Industrie, Landwirtschaft), begrenzte Grundwasserentnahmekapazitäten und lokal ungenutztes Wasserwiederverwendungspotenzial. Eine Möglichkeit diesen Herausforderungen zu begegnen ist die Entwicklung einer sektoralen und dezentralen Wasserversorgungsstrategie unter Berücksichtigung von ungenutzten lokalen Wasserressourcen (z.B. Wiederverwendung von aufbereitetem Prozesswasser anstelle von Trinkwasser in der Milch- und Lebensmittelindustrie und Wasserbedarfsprognosen durch den Einsatz von Smart Metering). Ein spezieller Fokus liegt dabei auf der Erhöhung der Belastbarkeit der Wasserversorgung durch die Identifizierung alternativer Ressourcen, intelligente Schutzstrategien für Grundwasserkörper und eine verbesserte Behandlung von Prozesswasser zur Wiederverwendung in der Milchproduktion.
Ziele des Living Labs
Ziel des Living Labs ist es, ungenutzte Wasserressourcen zu identifizieren und die Wiederverwendung von Prozesswasser und behandeltem Abwasser in wasserintensiven Sektoren zu erhöhen. Hierfür wird eine Pilotanlage am Deutsches Milchkontor DMK Standort Edewecht betrieben, um die verbesserte Behandlung von Prozesswässern aus Molkereien zur Wiederverwendung in wasserintensiven Sektoren der Milchproduktion zu testen. Eine hochauflösende Bewertung des Wasserbedarfs und Analysen der verfügbaren Wasserressourcen (Qualität und Quantität) werden für das Versorgungsgebiet des OOWV durchgeführt, um eine qualitätsorientierte lokale Wasserversorgung ausgewählter industrieller Verbraucher zu entwickeln. Die Wasserbedarfsprognosen werden durch intelligente Messung an strategischen Standorten verbessert.
Langfristig soll unter Einsatz von Wasserwiederverwendung sowie alternativer Versorgungskonzepte ein integriertes und smartes Wasserressourcenmanagement aufgebaut werden. Die in B-WaterSmart entwickelten Methoden, Instrumente sowie gewonnenes technisches Wissen im Bereich der Wasserwiederverwendungstechnologien liefern hierfür einen wichtigen Baustein.
Mehr über das B-WaterSmart Projekt und das Living Lab Ostfriesland erfahren Sie in unserem YouTube-Video.
Link zur Projektwebseite: https://b-watersmart.eu/