Datum/Zeit
02.03.2017
16:30 - 20:30
Veranstaltungsort
Aquatorium Mülheim an der Ruhr
Veranstaltungsart
Fachkonferenz
Die zuverlässige Versorgung mit sauberem Trinkwasser, wie wir sie in Deutschland gewohnt sind, ist ein großes Privileg. Am Donnerstag, 2. März 2017, erfolgt im Aquatorium der RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH der Startschuss zu einem Pilotprojekt, das zum Ziel hat, die hohe Wasserqualität in unserer Region weiter zu verbessern. Unter Federführung des IWW Zentrum Wasser und unter der Schirmherrschaft des Mülheimer Oberbürgermeisters Ulrich Scholten beginnt dann:
MERK’MAL!
Ein Vorhaben, das Modellcharakter für die ganze Ruhr, für Flussgebiete in Deutschland und darüber hinaus haben könnte:
Programm:
16.30 bis 17.00 Uhr Konstituierende Sitzung des Führungskreises
17.00 bis 17.30 Uhr Pressekonferenz
17.30 bis 19.30 Uhr Offizielle Auftaktveranstaltung
19.30 bis 20.30 Uhr Ausklang der Veranstaltung mit Imbiss
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Was ist und will MERK’MAL?
Im Projekttitel steckt die Abkürzung RKM. RKM steht für Röntgenkontrastmittel. Chemische Substanzen, die in der medizinischen Diagnostik flächendeckend eingesetzt werden. Vor einer Röntgenuntersuchung trinken wir Kontrastmittel, nach der Untersuchung scheiden wir sie wieder aus. Über das Abwasser gelangen sie ins Oberflächen- und schließlich ins Trinkwasser sowie in Lebensmittel. Der Grund: RKM werden von Kläranlagen nur unzureichend zurückgehalten. Und da sie nur schwer biologisch abbaubar sind, reichern sie sich in unseren Gewässern zunehmend an. Messergebnisse an der Ruhr belegen das. MERK’MAL will diesen Kreislauf durchbrechen – durch die Verwendung von Urinbeuteln nach der Einnahme von RKM.
Die einfachste und wirkungsvollste Maßnahme, um zu verhindern, dass die Kontrastmittel in den Wasserkreislauf gelangen, besteht darin, nach einer Untersuchung einen Urinbeutel zu benutzen. Im Beutel wird der Urin verfestigt, und kann dann ganz einfach in der grauen Tonne entsorgt und in der Müllverbrennung rückstandslos vernichtet werden.
Ärzte und Pflegepersonal wissen, wer wann wieviel Kontrastmittel eingenommen hat. Sie können den Einsatz der Urinbeutel steuern. Jeder radiologisch untersuchte Patient kann mitmachen und so die Wasserqualität verbessern. Das setzt lediglich die Bereitschaft voraus, für eine überschaubare Zeit einen Urinbeutel zu nutzen.
MERK’MAL will diese Bereitschaft testen. Das Projekt sieht eine intensive wissenschaftliche Begleitung durch die Fachleute des IWW und des IUTA vor, eine Erfolgskontrolle über Messungen, eine Evaluation durch Fragebögen und nicht zuletzt auch eine Kostenermittlung. Wenn MERK’MAL gelingt, könnte es auf den gesamten Einzugsbereich der Ruhr-Trinkwassergewinnung mit seinen fünf Millionen Einwohnern ausgeweitet werden. Und es könnte eine Blaupause werden für neue Ansätze zur Verhinderung des Eintrags von Stoffen, die in unserem Wasser nichts zu suchen haben.
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung werden Experten das Projekt vorstellen. Zugleich möchten wir den Kick-Off nutzen, um Kliniken und Praxen, Ärzte und Pflegepersonal dafür zu gewinnen, ihre Patienten zum Mitmachen zu motivieren. Und wir möchten die Menschen in Mülheim davon überzeugen, dass MERK’MAL eine ebenso einfache wie effektive Möglichkeit ist, einen messbaren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Das Projekt wird gefördert durch: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (Az 33333/01)
Buchung
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