Vorkommen und Bildung von Perchlorat in Trink- und Badebeckenwässern
Projektpartner
TZW Dresden
Laufzeit
09/2013 – 08/2015
Fördermittel
DVGW
Seit längerem ist bekannt, dass das als toxisch eingestufte Perchlorat als Bestandteil von Raketentreibstoffen und Pyrotechnik in die aquatische Umwelt und von dort bis ins Trinkwasser gelangen kann. Nach neuen Erkenntnissen gibt es darüber hinaus Eintragspfade des Perchlorats in Trink-, Schwimmbecken- oder Prozesswässer. So kann Perchlorat Bestandteil der für die Desinfektion von Wässern benötigten Hypochloritlösung sein, oder auch bei der in der Regel vor Ort betriebenen Chlordioxidgeneration und in Chlorelektrolyseanlagen gebildet werden.
Über die Eintragspfade in die aquatische Umwelt, das Belastungsniveau und die Bedeutung derartiger Qualitätsbeeinträchtigungen für die Rohwasserressourcen zur Trinkwassergewinnung liegen in Deutschland aktuell nur sehr vereinzelt Informationen vor. Auch der Einfluss der Trinkwasser- und auch Badebeckenwasseraufbereitungsverfahren in Kombination mit nachgeschalteten Desinfektionsverfahren wurde noch nicht systematisch untersucht und bewertet. Daraus wurden folgende Zielsetzungen für das Vorhaben abgeleitet:
- Durchführung eines umfassenden Monitoringprogramms um erstmalig repräsentative Daten über die Perchlorat-Belastung von Trink- und Badebeckenwässern in Deutschland zu gewinnen. Schwerpunkt wird die durch eigene Voruntersuchungen entdeckte Perchloratbildung in Hypochloritstammlösungen und bei der Chlordioxidherstellung sein.
- Unter Bezugnahme auf erste Erkenntnisse der Perchloratbildung bei der Onsite-Chlorelektrolyse soll dieses Verfahren zur Bildung von Perchlorat tiefergehend untersucht werden. Im Fokus steht dabei die Varianten der Prozessführung und der Betriebsbedingungen der Anlagen.
- Identifizierung der Hauptfaktoren, die zu einer erhöhten Perchloratbelastung in Trink- und Badebeckenwässern führen können.
- Das Projekt soll dazu beitragen, ein standardisiertes Verfahren zur Analytik von Perchlorat in Desinfektionsstammlösungen und in Wasserproben zu erarbeiten.
Es soll ein Leitfaden erstellt werden, der die Wasserversorgung und die Badbetreiber in die Lage versetzt, ein potenzielles Risiko für eine Perchloratbelastung zu erkennen, für eine Bewertung zu erfassen und durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren.
Derzeit noch keine Publikationen
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