Anpassung wasserwirtschaftlicher Strukturen an den Klimawandel
Der Klimawandel hat die Welt fest im Griff. Das IWW Zentrum Wasser bietet daher Analysen zur Anpassung wasserwirtschaftlicher Strukturen an den Klimawandel an. Dr. Clemens Strehl, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Berater der Abteilung Wasserökonomie und Management am IWW Zentrum Wasser, hat seine Dissertation zu dem Thema veröffentlicht.
Die Arbeit befasst sich mit dem Einfluss des Klimawandels auf das Versagensrisiko wasserwirtschaftlicher Infrastruktur sowie die Evaluation von Anpassungsmaßnahmen. Betrachtet wurden Überflutungs-, Umwelt- und Wasserversorgungsrisiken. Die Dissertation wurde geleitet von der Frage, wie Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel in der Wasserwirtschaft integrativ und interdisziplinär analysiert werden können, um wirtschaftliche sowie umsetzungsfähige Maßnahmen mit ausreichender Risikoreduktion zu finden.
Um diese Frage induktiv beantworten zu können und ein allgemeines Management-Schema zur Anpassung wasserwirtschaftlicher Infrastruktur zu entwickeln, wurden Fallstudien durchgeführt. Die Fallstudien umfassten dazu die Entwicklung und Anwendung jeweils individueller Evaluationsmethoden. Diese basierten auf der Kosten-Nutzen-Analyse, der Kosten-Wirksamkeitsanalyse sowie den multikriteriellen Verfahren der Nutzwertanalyse und des analytischen Hierarchieprozesses. Evaluiert wurden Maßnahmen für den Schutz vor urbanen Sturzfluten in Eindhoven, vor Überschwemmungen in Wuppertal, für die Reduktion von Umweltbelastungen aus Mischkanalsystemen in Bergen sowie zur Vermeidung eines Rohwasserdefizits im Bergischen Land.
Aus den Ergebnissen der detaillierten Fallstudienarbeit in Wasserversorgungs- sowie Siedlungsentwässerungssystemen wurde ein Management-Schema zur Anpassung wasserwirtschaftlicher Infrastruktur an den Klimawandel generalisiert. Entsprechend dieses Management-Schemas ist es für die Anpassung essenziell, zumindest die meteorologische, hydrologische, technische und ökonomische Perspektive in einer integrierenden Evaluationsmethode zu verbinden. Im Einzelnen sind dafür folgende Bestandteile notwendig:
- globale Klimaszenarien und regionales Downscaling
- meteorologische Daten
- technische und hydrologische Daten
- Simulations- und Analysewerkzeuge
- quantitativ bewertetes Ausgangsrisiko
- Set aus Maßnahmen zur Risikoreduktion
- Kostendaten zu Maßnahmen als Input
- Wirksamkeitsschätzung je Maßnahme als Output
- fallspezifische Evaluationsmethode
- Gesamtbewertung und Vergleich der Maßnahmen
Shutterstock/Sabine Schemken