IWW Journal Ausgabe 49: Risikobewertung von Spurenstoffen
Die moderne Wasseranalytik findet mittlerweile fast jeden von uns Menschen gemachten Stoff im Wasserkreislauf, zuzüglich deren Teilabbauprodukte. Bislang war es die gezielte Suche nach bekannten Substanzen (targets), zunehmend kann auch nach wahrscheinlichen (suspects) und unbekannten (non-targets) Kontaminanten im Konzentrationsbereich von Nanogramm pro Liter gesucht werden.
Dieses Screening wird zunehmend wichtiger im vorsorgenden Risikomanagement eines Wasserversorgers oder einer Überwachungsbehörde, und in einem IWW-Projekt wurden verschiedene Rohwässer mit hoch auflösenden massenspektometrischen Verfahren untersucht. Aber wie relevant sind diese Befunde zur Bewertung der Trinkwassersicherheit? Die Kopplung von analytischen und toxikologischen Messverfahren und die Bewertungskriterien für Einzelstoffe nach dem PMT-Konzept (persistente, mobile und toxische Stoffe) sind Thema zweier Fachartikel im aktuellen Journal. Die richtige Einschätzung der Belastungsrisiken ist die Grundlage für das RAP-Konzept der Trinkwasserüberwachung – hierzu haben wir mit dem Umweltbundesamt ein Interview zu den Erfahrungen nach einem Jahr der Praxisanwendung geführt. Wir berichten über den Rückhalt von Spurenstoffen durch innovative Sickerwasserbehandlung und in Kläranlagen, und haben Kosten einer europaweiten Umsetzung erweiterter Klärtechnik berechnet.
Bei aller berechtigten Sorge vor chemischen Belastungen besteht immer sofortiger Handlungsbedarf bei hygienischer Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität. Wir haben daher unsere Erfahrungen aus dem Betrieb von Trinkwassernetzen in diesem Sommer zusammengestellt.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.