“Vergleich und Optimierung von Schnellentcarbonisierungsanlagen” – ein Gemeinschaftsprojekt kann beginnen
Das Interesse von Wasserversorgern an den Verfahren zur zentralen Enthärtung von Trinkwasser hat in den vergangenen zwanzig Jahren in Deutschland stetig zugenommen. Am Niederrhein und an der Rheinschiene bis hin ins Münsterland werden inzwischen sehr viele Anlagen nach dem Prinzip der Schnellentcarbonisierung betrieben. An vielen dieser Anlagen wurden lokal sehr viele Betriebserfahrungen gesammelt und viele Anlagen wurden optimiert. Diese individuell erworbenen Kenntnisse wurden jedoch nicht systematisch daraufhin untersucht, ob alle wirtschaftlich sinnvollen Optimierungspotenziale ausgeschöpft sind und ob verallgemeinerbare Prinzipien für die Optimierung von SEC-Anlagen ableitbar sind.
Aufgrund der Unterschiedlichkeit verschiedenster Randbedingungen wie z.B. Reaktorbauformen, Rohwässer und Beschaffenheiten von Kalkmilch und Impfsand können die Erkenntnisse aus der Optimierung nicht einfach verallgemeinert werden. So fällt es oft schwer, für die einzelnen Anlagen die Erfolgsaussichten für weitere Optimierungen zu bewerten, da die für einen optimalen Anlagenbetrieb relevanten Parameter nicht gemessen bzw. berechnet werden und da auch kein anlagenspezifischer Maßstab für “optimal” existiert. Aufgrund des erheblichen Aufwandes für Chemikalien, Wartung und Entsorgung können jedoch auch schon kleinere Optimierungserfolge zu einer über einen längeren Zeitraum betriebswirtschaftlich sehr relevanten Einsparung im betrieblichen Aufwand führen.
IWW hat ein Gemeinschaftsprojekt von Anlagenbetreibern initiiert, in dem mindestens acht im Detail unterschiedliche Anlagen mit einer einheitlichen Vorgehensweise und mit jeweils gleichen Methoden in einem definierten, typischen Betriebszustand untersucht und bewertet werden. Parallel werden die Betriebsdaten ausgewertet und die Betriebserfahrungen dokumentiert und analysiert. Im Projekt wird ein einheitlicher Satz an verfahrensspezifischen Kenngrößen entwickelt, der eine Bewertung und einen Vergleich der Anlagenleistungen auf wissenschaftlicher Basis ermöglicht. Es wird erwartet, dass sich hieraus für viele Anlagen Ansätze für Betriebsoptimierungen ergeben.
Bis Ende September 2016 können noch weitere Interessenten in den Teilnehmerkreis aufgenommen werden.
Kontakt: Dieter Stetter, Oliver Dördelmann