Schadstoffe im Grundwasser – EU-Projekt UPWATER
Das Hauptziel des UPWATER-Projekts, das im Rahmen von Horizon Europe “Clean Environment and Zero Pollution” finanziert wird, besteht darin, die Wirksamkeit verschiedener Präventivmaßnahmen (z. B. Regulierung, Governance und andere nichttechnologische Maßnahmen) zu bewerten, um die Freisetzung von Schadstoffen in das Grundwasser zu minimieren.
Beim UPWATER-Auftakttreffen, das am 29. November 2022 in Barcelona in Spanien stattfand, diskutierten und planten 36 Projektpartner:innen die kommende Arbeit. Das Projekt hat eine Laufzeit von dreieinhalb Jahren (November 2022 bis Mai 2026) und wird von einem Konsortium aus 11 Organisationen aus ganz Europa und zwei assoziierten Organisationen aus Australien durchgeführt. Koordiniert wird das Vorhaben vom Institut für Umweltbewertung und Wasserforschung, IDAEA-CSIC (Spanien). Vom IWW ist der Bereich Wasserökonomie mit einer Arbeitspaketleitung zum Environmental Risk Management sowie mit multikriteriellen Bewertungen von Maßnahmen tätig.
“Mit diesem Projekt wollen wir das Wissen über die Verschmutzungsquellen und -wege, die die Grundwasserqualität beeinflussen, erweitern. Dies wird es uns ermöglichen, wirksame technische und nicht-technische Präventivmaßnahmen an der Quelle zu entwickeln, um die Freisetzung von Schadstoffen in das Grundwasser zu verringern”, erklärt Enric Vázquez-Suñé, IDAEA-CSIC-Forscher und Koordinator des Projekts.
Verringerung der Grundwasserverschmutzung
Folgende Präventivmaßnahmen werden bewertet, um die Freisetzung von Chemikalien an der Quelle zu minimieren:
- Erweiterung der Kenntnisse über die Identifizierung, das Vorkommen und den Verbleib von Schadstoffen und Krankheitserregern im Grundwasser mit eigens entwickelten kosteneffizienten passiven Probenahmeverfahren
- Entwicklung von Methoden zur Identifizierung und Quantifizierung von Verschmutzungsquellen
- Entwicklung von Wasserqualitätsmodellen zur Simulation der Auswirkungen von Minderungsmaßnahmen
- Entwicklung von Rahmenwerken für die Risikoanalyse und Folgenabschätzung sowie für die Analyse nichttechnischer Maßnahmen zur Grundwasserverschmutzung
Das zweite Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Validierung der Leistung biobasierter, technischer, natürlicher Behandlungssysteme, die als Lösungen zur Eindämmung der Grundwasserverschmutzung konzipiert sind. Die Leistung dieser Maßnahmen wird bewertet und ihre Ausweitung wird simuliert, um den potenziellen Nutzen für die Umwelt im Hinblick auf eine breite Anwendung zu evaluieren.
Die Überwachungs-, Modellierungs- und Minderungslösungen werden in drei Fallstudien in Dänemark, Griechenland und Spanien validiert, die unterschiedliche europäische Klimabedingungen und eine Kombination aus ländlichen, industriellen und städtischen Verschmutzungsquellen darstellen.
Einbeziehung von Interessenvertretern zur Verbesserung der Wasserqualität
UPWATER wird Werkzeuge und Strategien bereitstellen, um eine sichere und schadstofffreie Anreicherung von Wasser in Grundwasserleitern zu erreichen. Die Einbeziehung von Interessenvertreter:innen, Wasserbehörden und politischen Entscheidungsträger:innen durch die Nutzung von Co-Creation-Räumen, die eine Beteiligung der Bürger:innen vorsehen, soll die gesellschaftliche Akzeptanz und Bewertung der in diesem Projekt angebotenen Lösungen fördern.
Das Projekt soll zudem das öffentliche Bewusstsein für die Vorteile technischer und natürlicher Aufbereitungssysteme zur Verbesserung der Wasserqualität schärfen und gleichzeitig Beweise, Modelle und Methoden bereitstellen, die bei regulatorischen und politischen Entscheidungen anwendbar sind.
Liste der UPWATER-Projektpartner:
- Agencia Estatal Consejo superior de Investigaciones Científicas (IDAEA-CSIC), Spain
- Aarhus University (AU), Denmark
- Institut National de L’Environnement Industriel et des Risques (INERIS), France
- IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gemeinnützige GmbH (IWW), Germany
- National Technical University of Athens (NTUA), Greece
- Universitat de Barcelona (UB), Spain
- Stichting Future City (FC), Netherlands
- Fundación Nueva Cultura del Agua (FNCA), Spain
- TARH-Terra, Ambiente e Recursos Hidricos Lda (TARH), Portugal
- Barcelona Regional Agencia Metropolitana de Desenvolupament Urbanístic d’infrastructures SA (BR), Spain
- Athens Water Supply and Sewerage Company (EYDAP), Greece
- The University of Western Australia (UWA), Australia
- Australian Nuclear Science and Technology Organisation (ANSTO), Australia